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Familien- und Schulbesuche

Nach dem abenteuerlichem Tag gestern, stand heute weniger auf dem Programm. Dafür war der Tag sehr emotional. Wir haben uns früh genug auf den Weg gemacht, um noch vor Schulbeginn die letzten Familienbesuche von unserer Liste zu machen. Der erste Stopp war bei Sunita und bei Shoba, die gleich nebenan wohnt. Beide Familien wohnen in für uns erschreckenden Verhältnissen. Die kleinen Hütten sind auf staatlichem Land gebaut, illegal aber geduldet. Trotzdem besteht jederzeit die Gefahr, dass die Familien ihr Heim räumen müssen.

Sukriti, die sich gerade für die Schule fertig machte, besuchten wir als nächstes und nahmen sie gleich mit nach Kharipati. Allerdings hat sie sowieso einen erfreulich kurzen Schulweg.

Dann folgte der Besuch, der uns alle am meisten berührt hat. Pemas Familie lebt auf dem Grundstück einer ehemaligen Ziegenfarm. Bislang haben sie für den Besitzer gearbeitet und dafür Kost und Logis erhalten, Inzwischen ist die Farm aufgegeben und soll verkauft werden. Was dann aus der Familie wird, ist ungewiss. Möglicherweise müssen sie dann die winzige Hütte verlassen und stehen vor dem Nichts.

Zum Schluss besuchten wir noch Akritis Familie, die Kleine selbst war allerdings schon in der Schule. Von hier aus ging es dann nach Chaling, wo wir heute den Unterricht mitgestaltet haben. Die mitgebrachten Puzzle waren der Hit. Bis zur achten Klasse stürzten sich die Schüler regelrecht darauf. Mit den Kleineren spielten wir Memory oder ließen sie malen. Aber das außergewöhnlichste haben aber sicher die Viertklässler erlebt. Aus der bunten Knete wurden schnell Schlangen, eine Geburtstagstorte, Fantasietiere und vieles mehr. Wir hatten mindestens genauso viel Spaß wie die Schüler.

Nach Schulschluss luden wir Rojin und seinen Bruder Roshan mit in den Minibus. Ihre Familie war die letzte unserer Besuchsliste und ein schöner Abschluss des Tages. Die beiden Jungen leben mit der Mutter im Haus des Onkels. Familien, die selbst Land besitzen leben zwar immer noch bescheiden, aber der Unterschied zu den Besuchen am Vormittag ist gravierend.