Aktuelles

Uniformverteilung und Familienbesuche

Nach den letzten allgemeinen Informationen haben wir heute wieder Nachrichten aus unserem Projektgebiet für Sie. Das Team in Nepal ist seit gut einer Woche sehr beschäftigt. Sie haben die bereits im März bestellten Uniformen an die Schüler verteilt. Dazu kamen die Schüler oder deren Eltern für die Verteilaktion an die Schulen. Außerdem erhielten sie die Bücher, Hefte und alles andere für das neue Schuljahr – von dem leider immer noch niemand sagen kann, wann es beginnen wird. Gewünscht ist, dass sich die Schüler nun schon zu Hause mit dem Unterrichtsstoff beschäftigen. Wir vermuten aber, dass die Bücher originalverpackt auf den Schulbeginn warten werden. Die wenigsten Eltern können ihren Kindern beim Lernen helfen, Homeschooling wird also nicht funktionieren.

Neben den Uniformen und Schulmaterialien waren auch Spiele für den Kindergarten bestellt worden, die jetzt darauf warten, dass die Kleinen zurückkehren.

 

Die Verteilaktion ist nicht die einzige Aufgabe der NGO. In den letzten Tagen war das Team in Chaling und Kharipati unterwegs (und sind es weiterhin), um alle Projektfamilien zu besuchen. Sie schauen nach allen Patenkindern, sehen wie es ihnen und den Familien geht, woran es mangelt. Und wir werden nun auch erfahren, welche der zugezogenen Familien sich entschieden haben, in ihre Heimatdörfer zurückzukehren.
Außerdem wird gerade die Lebensmittelaktion, für die wir so viele großzügige Spenden erhalten haben, vorbereitet. Nachdem die Familien zuvor einmalig staatliche Unterstützung erhalten haben, benötigen jetzt alle Nahrungsmittel. Selbst diejenigen Familien, die Vorräte hatten, haben diese inzwischen aufgebraucht.

Neben diesen guten Nachrichten aus unserem Projekt sind die allgemeinen Nachrichten aus Nepal leider weiterhin schlecht. Die Zahl der an Covid-19 Erkrankten steigt stetig an, die Dunkelziffer ist wahrscheinlich riesig. Momentan werden die Forderungen nach mehr und zuverlässigeren Tests immer lauter. Ein zusätzlicher Kritikpunkt ist, dass der Fokus für die Tests auf den Heimkehrern liegt und die „normale“ Bevölkerung selten getestet wird. Auch bei den Kontaktverfolgungen hapert es gewaltig.

Am Premierminister perlt jede Kritik weiterhin ab. Statt Verbesserungen durchzusetzen, ergeht er sich in Erklärungen, dass alle Vorwürfe nur Verleumdungen seiner Person seien, mit dem Ziel ihn abzusetzen. Mit diesen Verlautbarungen kam er den offiziellen Rücktrittsforderungen nur knapp zuvor. Neben dem Gegenwind aus Bevölkerung und Politik, kommt auch vom obersten Gericht viel Kritik an der Regierung. Nur wenige der beschlossenen Vorgaben werden umgesetzt. Das war schon vor der Krise der Fall, wird aber im Moment umso deutlicher. Die Regierung hat weder die Vorgaben zur Heimholung der gestrandeten Arbeiter umgesetzt, noch die Quarantänestandards oder die Voraussetzungen für schnelle und ausreichende Testverfahren erfüllt.
All diese Misswirtschaft wird Nepal auf unabsehbare Zeit schaden und die Pandemie das Leben der Nepalesen noch langfristig bestimmen.