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Kleine Schritte Richtung Alltag

Heute hat in Chaling und Kharipati die Schule wieder begonnen. Für die Kinder und Jugendlichen ist das ein wichtiger Schritt zurück zur Normalität. Nachdem ihr gesamtes Leben sich in den letzten Wochen so dramatisch verändert hat und es auch jetzt noch Nachbeben gibt, brauchen sie dringend etwas Gewohntes, Normales, um den Schrecken zu überwinden.

Das zeigte sich heute am ersten Schultag sehr deutlich. Die Schüler, die im Unterricht waren, sprachen mit den Lehrern und Mitschülern über das Erdbeben, wie sie es erlebt haben und welche Auswirkungen es auf ihr Leben hat. Es braucht Zeit, um die schlimmen Erlebnisse zu verarbeiten. Dabei versuchen unsere NGO-Mitglieder und die Lehrer der Schulen ihnen so gut wie möglich zu helfen. Ein offenes Ohr für den Kummer und tröstende Gespräche sind ein wichtiger Anfang. Ob weitere Hilfe für stark traumatisierte Kinder benötigt wird, wissen wir derzeit noch nicht. Unsere Mitarbeiter in Nepal werden uns aber ansprechen, wenn sie Unterstützung brauchen.

Es wird noch eine Weile dauern bis der gewohnte Lehrplan wieder aufgenommen werden kann. Heute waren nur wenige Kinder im Unterricht. Gerade die älteren Schüler helfen den Erwachsenen so gut es geht beim Aufbau der Notunterkünfte oder der Feldarbeit. In der aktuellen Situation wird jede helfende Hand gebraucht. Außerdem fühlen sich viele Kinder im Umfeld der Familie wohler und scheuen den Weg zur Schule.

Eine weitere Schwierigkeit für den reibungslosen Ablauf des Unterrichts besteht darin, dass für das neue Schuljahr noch keine Bücher gekauft werden konnten. Durch das Erdbeben gibt es Lieferprobleme. Das gilt auch für die Anschaffung von Uniformen, Schuhen, Rucksäcken, Heften und Stiften.

Trotzdem wünschen wir allen Schülern in Chaling und Kharipati einen guten Start in den Schulalltag. Möge die Normalität ihnen wieder Sicherheit und Vertrauen für die Zukunft geben!