Aktuelles

Shree Radhakrishna Basic School wieder geschlossen

Nicht einmal eine volle Woche lief der Unterricht an der Shree Radhakrishna Basic School nach den Tihar-Ferien, dann wurde eine weitere Lehrkraft positiv auf Covid-19 getestet. Daraufhin wurde die Schule erneut geschlossen. Bevor der Unterricht wieder aufgenommen werden kann, muss sich das gesamte Kollegium testen lassen. Einige der Lehrer haben ebenfalls Symptome wie Husten. Von erkrankten Schülern haben wir bisher keine Informationen. Insgesamt waren an den letzten Tagen sehr wenige Schüler im Unterricht. Die Angst vor dem Virus hat den größeren Teil der Kinder zu Hause gehalten.

Sobald wir weitere Erkenntnisse erhalten, werden Sie selbstverständlich hier davon lesen. Jetzt hoffen wir mit den übrigen Lehrern auf negative Testergebnisse.

Darüber hinaus hoffen wir, dass es Ihnen gut gehen und Sie trotz der schwierigen Situation in eine schöne Adventszeit starten können.

Bleiben Sie gesund und optimistisch!

Examen Klasse 12 wird nachgeholt

Eigentlich haben die Schüler der Abschlussklasse um diese Zeit die Ergebnisse ihrer Prüfungen bekommen und entscheiden sich, ob und was sie studieren möchten. Mit dem abrupten Ende das Schuljahrs im März war für die Zwöftklässler eine Zeit der Unsicherheit gekommen. Die Abschlussexamen wurden abgesagt und es gab lange kein Ersatzdatum. Nun endlich hat das Warten ein Ende. Ab morgen werden die Prüfungen geschrieben. Dass es jetzt einen Termin gibt, bedeutet nicht, dass sich in Nepal an der Pandemielage etwas verbessert hat. Im Gegenteil, gerade das Kathmandu-Tal ist weiterhin Risikogebiet. So wird die Abschlussprüfung in diesem Jahr auch unter geänderten Bedingungen abgehalten. Normalerweise gibt es zentrale Prüfungszentren, an denen sich alle Absolventen einfinden müssen. Diesmal sollen natürlich nicht so viele Schüler an einem Ort zusammentreffen. Deshalb werden die Jugendlichen an den jeweiligen Schulen im Klassenverband geprüft.

Drücken wir also den ehemaligen Patenkindern Sita, Samir, Rajan und Roshan ganz fest gemeinsam die Daumen!

Die bereits erwähnte Lage im Kathmandu-Tal hatte Auswirkungen auf den Unterricht in Chaling. Nachdem eine Lehrerkraft an Covid-19 erkrankt war, wurde die Schule zwischenzeitlich erneut geschlossen. Nach dieser Zwangspause und den Tihar-Ferien hat der Unterricht nun wieder begonnen. Wir sind gespannt, wie sich die Situation entwickelt. Lehrer Mohan Khanal befürchtet, dass noch weniger Schüler die Schule besuchen werden, weil die Angst vor Ansteckung gewachsen ist.

Insgesamt herrscht in der Gegend eine große Unsicherheit. Bestätigte Erkrankungen gibt es wenige – nach Aussage eines Freundes aus Chaling. Ihm persönlich sei nur ein Fall bekannt, der Erkrankte bereits genesen. Da aber in Chaling kaum Tests gemacht würden (die Einwohner können sich diese sowie eine mögliche Behandlung nicht leisten), könne man nicht sagen wie die Situation wirklich ist.

In Kharipati findet weiterhin kein Präsenzunterricht statt. Es werden aber Onlinekurse angeboten. In welchen Umfang die Patenkinder daran teilnehmen können, ob sie die technischen Voraussetzungen haben, können wir leider nicht sagen.

Ein ganz anderes Dashain

In diesen Tagen begehen die Menschen in Nepal das Dashain-Fest. Noch kurz vor den Feiertagen hat Lehrer Mohan Khanal einige Patenkinder getroffen und weitere Briefe aus Deutschland verteilt.

Bei den Übergaben der hat Mohan Khanal auch fleißig Briefe unserer Patenkinder an ihre Paten in Deutschland eingesammelt. Die Übersetzungen sind bereits gemacht, doch leider hat das Postamt in diesem Jahr schon einige Tage vor den Feiertagen geschlossen, was sicher auch den rasant steigenden Zahlen an Corona Neuinfektionen geschuldet ist. Geplant ist aber, dass bald ein prall gefüllter Umschlag auf die Reise zu uns geht.

Währenddessen war unser Freund Radheshyam Khanal unterwegs in Kharipati um den Jugendlichen der Klassen 11 und 12 die seit diesem Schuljahr für ihre Jahrgänge nötigen Uniformblazer zu übergeben. Auch wenn wir uns die Frage stellen, warum ausgerechnet in solch schwierigen Zeiten ein weiteres Kleidungsstück Pflicht wird, wollten wir die Familien der Patenkindern entlasten und haben die Jacken aus freien Spenden finanziert.

Ja, die Zahlen an Corona Neuinfektionen steigen auch in Nepal stark an. Von unseren Partnern und weiteren nepalesischen Freunden vor Ort hörten wir, dass nur wenige sich auf die Reise machen, um Verwandte zu besuchen. Mohan Khanal schrieb dazu: „Die Menschen haben keinen Spaß am Feiern. Ich glaube nicht, dass Besuche bei Verwandten stattfinden. Zudem steigen die Preise für einfach alles extrem an. Die Mehrheit der Bevölkerung leidet zunehmend unter der immer schlimmer werdenden wirtschaftlichen Situation. Wir werden also unsere Götter anbeten und ihnen huldigen, wie wir das immer zum Fest machen. Aber feiern werden wir nicht.“

Es kommt hinzu, dass die Regierung in Nepal verlauten ließ, die Krankenhäuser sind überfüllt, das Personal überfordert. Damit wird Angst geschürt, die auch berechtigt ist. Wie tragisch die Situation für Infizierte und ihre Familien ist habe ich ganz persönlich erfahren, als mich sehr enge Freunde informierten ihren Bruder nach einem positiven Testergebnis, mit kaum vorstellbaren Atembeschwerden ins Krankenhaus gebracht zu haben. Tagelang durften sie nicht zu ihm, sie wussten nicht ob er noch ein Bett bekommen hat,  oder vielleicht in den Gängen am Boden liegen muss, ob es überhaupt Beatmungsgeräte gibt und wenn ja, ob sie für die vielen Patienten ausreichen. Die Ärzte gaben seiner Schwester keine Auskunft, sei es aus Zeitmangel, aus  Überforderung oder einfach aus Desinteresse. Es war die Hölle, sagte Rama mir. Die gute Nachricht kam vor ein paar Tagen. Es geht Deepak wieder besser, den Umständen entsprechend sogar ganz gut. Er muss noch einige Zeit im Krankenhaus bleiben, ist aber mittlerweile wieder in der Lage sein Handy zu nutzen und den Kontakt zu seiner Familie aufrecht zu halten. Als Deepak dann auch noch meine Dashain-Wünsche auf Facebook mit einem „like“ versehen hat, war ich einmal mehr froh über diese Möglichkeit der Kommunikation und damit verbunden ein Lebenszeichen von ihm.

Auch bei uns nehmen die Zahlen dramatisch zu.
Passen Sie auf sich auf und bleiben Sie gesund!

Dashain-Aktion 2020

Ab dem 23. Oktober wird in Nepal „Dashain“ gefeiert, das größte Fest der hinduistischen Bevölkerung im Land. Wie bei uns zur Weihnachtszeit kleiden sich die Menschen neu ein, kaufen besondere Lebensmittel wie zum Beispiel Fleisch und strömen in Scharen in ihre Heimatdörfer, um mit ihren Familien zu feiern. Es wird gemeinsam gekocht und zu „Vijaya Dashami“, dem wichtigsten Tag der Feierlichkeiten, werden alle Verwandten besucht, um sich gegenseitig zu segnen (Tika, ein roter Punkt auf der Stirn). Die Älteren geben dabei den Kindern und Jugendlichen etwas Geld, die Jüngeren bringen Obst und überreichen es an ihre Eltern, Großeltern, Tanten und Onkel.

In diesem Jahr werden viele Familien im kleinen Kreis feiern. Die Regierung bittet die Bevölkerung von Reisen abzusehen, um eine weitere Ausbreitung von Covid-19 zu verhindern. Wie viele Menschen sich daran halten wird sich zeigen.

Um den Familien unserer Patenkinder ein kleines Festmahl zu ermöglichen, haben unsere Partner vor Ort in den letzten Tagen wieder unermüdlich Lebensmittelpakete überreicht, die durch überwiegend allgemeine Spenden von Ihnen allen ermöglicht wurden.

Aufgrund der großen Ansteckungsgefahr kamen zur Abholung oftmals nur ein Elternteil oder Geschwisterkinder.

Im Namen der Menschen in Chaling und Kharipati sagen wir DANKE für Ihre großzügige Unterstützung und wünschen Ihnen weiterhin eine gute Zeit!

Bleiben Sie gesund!

Vorbereitungen für Dashain

In zwei Wochen wird in Nepal Dashain gefeiert. Normalerweise feiern die Familien im großen Kreis mit vielen Verwandten. Man kehrt in die Heimatdörfer zurück oder empfängt Besucher. Dieses Jahr ist natürlich alles anders. Es soll nur im Kleinen gefeiert werden. Und auch in dieser eigentlich fröhlichen Zeit, werden bei vielen die Sorgen überwiegen. Darunter auch die Befürchtung, dass an den Feiertagen die Infektionsrate weitersteigt, weil sich manche eben nicht an die Empfehlung zur kleinen Feier halten.

Um eins sollen sich unsere Projektfamilien aber keine Sorgen machen müssen – vor Dashain werden alle ein zweites Lebensmittelpaket erhalten. Unsere Partner in Nepal planen gerade den Einkauf und die Verteilung. Wie haben dabei die einfachere Aufgabe, müssen wir doch „nur“ von all den großzügigen Spenden 5.000,- € nach Nepal überweisen.
Danke, dass wir gemeinsam so viele Tische decken können!