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Endlich geht die Erdbebenhilfe weiter!

Zuletzt aktualisiert: Samstag, 16. April 2016 12:04
Veröffentlicht: Freitag, 15. April 2016 19:07
Geschrieben von Annette Berger

In unserem letzten Newsletter hatten wir Ihnen über die Grenzblockade der indischen Regierung sowie durch Angehörige der Volksgruppe der Madheshi berichtet. Glücklicherweise gibt es nun Entwarnung. Alle Grenzen sind offen: Benzin, Medikamente und wichtige Lebensmittel kommen wieder ins Land. Nur der Nachschub von Gas nimmt noch viel Zeit in Anspruch. Erfreulicherweise ist es nun wieder möglich, den Projektfamilien weitere Hilfe zukommen zu lassen. Aber auch von offizieller Seite scheint es Fortschritte zu geben.

Die Behörden haben zwischenzeitlich Büros in den am meisten vom Erdbeben stark betroffenen Gebieten eingerichtet, vor allem in Gorkha, Sindhupalchok, Rasuwa und Kathmandu. Hier können sich Familien, die eine sogenannte „red card“ bekommen haben, melden und Zahlungen zum Wiederaufbau ihrer Häuser beantragen. Für viele Menschen ist der Weg allerdings beschwerlich, die Büros kaum erreichbar. Daher gehen einige der Mitarbeiter in die umliegenden Dörfer, um mit den Menschen zu sprechen und ihre Anträge aufzunehmen.

Bis diese Phase vorrüber ist und jede Familie weiß, welchen Betrag sie erwarten kann und ob dieser dann zum Wiederaufbau ausreicht, wird noch eine lange Zeit vergehen. Aus diesem Grund haben Balkrishna Bajagie und Radheshyam Khanal die Familien unserer Patenkinder in Chaling und Kharipati angesprochen und ihnen zwei Möglichkeiten der weiteren Unterstützung durch die Saraswoti Kinderhilfe e.V. aufgezeigt: Wer die Vergabe der Gelder durch die Behörden abwarten und später beim Wiederaufbau auf unsere Hilfe zählen möchte, kann mit einer Unterstützung z.B. durch Baumaterial oder eine neue Haustür rechnen. Wer so lange nicht warten will, vielleicht auch heute schon weiß, der zu erwartende Betrag wird für einen Aufbau des Hauses nicht ausreichen, der bekommt eine größere Menge Sperrholzplatten und Isoliermatten. Dies dient zu etwas mehr Schutz vor Kälte oder zum Innenausbau der Wellblechhütten.

Viele Familien haben sich bereits entschieden, etwas mehr als die Hälfte möchte abwarten, was ihre Regierung schlussendlich für sie tun wird. Die anderen Familien haben in der vergangenen Woche ihre Unterstützung erhalten. So gab es mehrheitlich Sperrholz und Isoliermaterial, vereinzelt auch noch einmal Wellblech, Betten und Bettwäsche.

Die Übergaben fanden gruppenweise in den Geschäften statt. Balkrishna Bajagie hatte für diese Tage jeweils ein Fahrzeug angemietet, mit dem die unhandlichen Platten und Möbelstücke ein großes Stück weit des Weges transportiert werden konnten. Die letzten Meter bis zu den Unterkünften kann meist kein Auto mehr fahren, so dass sich alle gegenseitig beim Tragen geholfen haben.