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Abschied nehmen

Heute ist unser letzter Abend, wir haben schon gegessen, das Guesthouse ist bezahlt und wir sind alle etwas wehmütig, dass es morgen schon nach Hause geht.

Gestern haben wir einen Ausflug nach Pashupati in Kathmandu gemacht. In diesem weitläufigen Heiligtum der Hindus werden am Ufer eines Flusses Tote verbrannt, deren Asche teilweise in einem kleinen Schiffchen den Fluss hinab schwimmt. Es gibt dort auch viele kleine Tempel und alles umgibt eine sehr ruhige und friedfertige Atmosphäre.

Heute ist der wichtigste Tag der Tihar Festivitäten und wir waren bei Balkrishna in Changu eingeladen. Wir trafen uns schon recht früh mit ihm an der alten Tempelanlage Changunarayan, die leider durch das Erdbeben sehr in Mitleidenschaft gezogen wurde. Der Tempel selber ist mit Holzbalken abgestützt und viele der umliegenden kleineren Bauten sind sehr beschädigt oder ganz eingestürzt.

Der heutige Feiertag heißt Bhai Tika und Schwestern und Brüder segnen sich gegenseitig, indem sie sich ein Segenszeichen aus sieben Farben auf die Stirn malen. Sie überreichen sich Geschenke und der Bruder erhält eine Kette aus Blumen, die nicht welken, um ihm ein langes Leben zu wünschen. In den Familien wird darauf geachtet, dass jedes Mitglied diesen Segen erhält. Wenn jemand keine Schwestern oder Brüder hat, wird im weiteren Familienkreis eine Möglichkeit gefunden, dass z.B. Cousinen ihren Cousin segnen.

Wir begannen unsere Besuchsrunde bei Mohan, der sich freute, dass wir seine Mutter noch antrafen, die das Fest bei ihrem Bruder begehen wollte. Nach einem kleinen Imbiss ging es weiter in das Haus von Rhadeshyam, der uns zur Bhai Tika-Feier ins Haus seines Bruders mitnahm. Danach ging es zum Mittagessen zu Anuj und dann zu Balkrishna. Dort hatte die jüngere Generation gerade die Zeremonie durchgeführt, dann waren Balkrishna und seine Schwestern an der Reihe und zum Schluss erhielten wir von ihm ebenfalls die siebenfarbige Tika auf die Stirn gemalt.

 Wir werden an die Erlebnisse und Begegnungen der vergangenen zwei Wochen noch lange zurückdenken und uns sicher wünschen, wir wären wieder vor Ort.