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Ein Tag in Kathmandu

Unser Fahrer Ghanesh konnte heute seine 15 Liter Benzinration abholen, sodass uns ein anderer Fahrer in einem Pkw nach Kathmandu brachte. Auf dem Weg sahen wir wieder sehr lange Schlangen an den Tankstellen, unterteilt nach Bussen, PKWs oder Motorrädern. Die Fahrer verbrachten Stunden damit, in der Schlange langsam vorwärts zu rücken und auf ihre Zuteilung zu warten.

Unsere erste Station war eine hochwertige Textilmanufaktur, deren Besitzerin Hissi wunderschöne, weiche Pashmina- und Kaschmir-Tücher in einer großen Farbpalette herstellt. Wir wurden mit Tee und Keksen bewirtet und waren überwältigt von der Vielfalt der Farben, Muster und Materialien. Balkrishna beobachtete geduldig unser Treiben und es dauerte schon einige Zeit, bis wir unsere Wunschtücher ausgewählt hatten.

Danach ging es weiter zur größten buddhistischen Stupa Nepals in Boudhanath. Auch hier waren die Auswirkungen des Erdbebens deutlich zu sehen. Das „Gesicht“ auf der großen weißen Kuppel im Zentrum war verschwunden und auch kleinere Kuppeln oder Statuen waren beschädigt. Trotz allem gab es viel Betrieb: Gläubige, Mönche und Touristen umschritten die Stupa linksherum, aus vielen Geschäften klang buddhistische Musik und es gab ein vielfältiges Angebot zu kaufen. Es herrschte eine sehr entspannte und friedvolle Atmosphäre. In einem Dachrestaurant mit Blick auf die Arbeiten an der Kuppel gab es zum ersten Mal Momos auf der Speisekarte, die wir uns nicht entgehen ließen.

Trotz der eingeschränkten Benzinversorgung herrschte viel Verkehr in Kathmandu und wir waren froh, wieder im deutlich ruhigeren Bhaktapur anzukommen.

Morgen Vormittag wird Annette die Untersuchungsergebnisse vom Freitag im Krankenhaus abholen, während Birgit und Sylvia im Guesthouse die Besuche bei den Familien und deren Hilfebedarf mit Balkrishna und Rhadeshyam besprechen.

In der Schule in Kharipati werden morgen Vormittag Prüfungen geschrieben, so dass wir erst gegen 13 Uhr dorthin fahren werden. Die anwesenden Schüler werden Briefe an ihre Paten schreiben und wir haben noch die Chance auf das eine oder andere Gespräch.